Die Rand Refinery – Südafrikas Goldmünzen

In der Weltgeschichte hat sich seit dem Ende der sechziger Jahre viel verändert: Der Siegeszug des Internets und des Mobilfunknetzes hat sich eingestellt, elektrische Autos sind aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken, und die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen ist deutlich gewachsen. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich aber auch eine andere Errungenschaft in Sachen Geldanlage etabliert: das moderne Edelmetallinvestment. An dieser Entwicklung war eine Einrichtung entscheidend beteiligt: die Rand Refinery in Südafrika.

Die Anfänge der Rand Refinery

1967 hatte der staatseigene Edelmetallverarbeiter aus dem südafrikanischen Germiston eine mutige Geschäftsidee: Die Entwicklung einer eigenen Münze, die weder als Alltagszahlungsmittel noch als Sammlerobjekt gehandelt werden sollte. Sie richtet sich stattdessen an Menschen, die ihr Geld in Gold investieren wollen. In den 1960er Jahren gab es davon allerdings nicht viele, denn der Goldpreis war durch das Abkommen von Bretton Woods in einem festen Verhältnis zum US-Dollar geregelt. Die meisten Banken hatten zudem keine Edelmetallerzeugnisse in ihrem Repertoire – allenfalls historische Handelsmünzen wie die Kronen und Herzogsmünzen aus Österreich oder der Sovereign aus Großbritannien waren dort verfügbar.

Der Fall des Bretton-Woods-Systems

Das Konzept der Rand Refinery war also zukunftsweisend und die Südafrikaner waren ihrer Zeit wohl einige Jahre zuvorgekommen. Die Markteinführung des neuen Produkts, das den Namen „Krügerrand“ erhielt, erfolgte daher nur langsam. Als jedoch das Bretton-Woods-System gegen Ende des Jahrzehnts immer unsicherer wurde, geriet Gold in den Fokus von immer mehr Investoren. Die Goldanlagemünze aus Südafrika konnte ihren Pioniervorteil optimal ausschöpfen: Im Jahr 1974 wurde erstmals die Millionengrenze überschritten, und der Höhepunkt wurde im Jahr 1978 mit 6.012.293 Stück erzielt. Doch von Mitte der 1980er Jahre bis ins Jahr 2006 erlitt der Krügerrand aufgrund der internationalen Sanktionslage wegen der Absonderungspolitik des Landes einen Dämpfer.

Der Aufstieg des Krügerrand

Erst seit 2007 ist der Krügerrand wieder zur weltweit bedeutendsten Anlagemünze aufgestiegen. Die weltweite Anerkennung der Münze ist für viele Investoren ein wichtiges Entscheidungskriterium, da der Krügerrand nahezu überall auf der Welt anerkannt wird.

Die Südafrikaner sind sich seit über 50 Jahren treu geblieben – während andere Prägeanstalten versuchen, mit zahlreichen besonderen Effekten Aufmerksamkeit zu erregen, wurde das Motiv des Krügerrands seit der Erstausgabe 1967 nicht mehr angepasst, der Springbock als südafrikanisches Nationaltier und Paul Kruger als bekannter Politiker der jungen Geschichte des Landes stehen symbolisch für Gold als Wertanlage und Vermögensschutz – das wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten aller Voraussicht nach nicht verändern.

Die besondere rötliche Erscheinung des Krügerrand

Sämtliche Krügerrand-Münzen haben ein markantes Merkmal: Verglichen mit anderen Anlagemünzen haben sie einen etwas rötlichen Glanzeffekt. Diese Wirkung entsteht durch die Zugabe von Kupfer zu dem Gold, aus dem der Krügerrand gefertigt ist. Durch diese Mischung soll eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und eine bessere Stabilität der Münze gewährleistet werden, denn die Entwickler gingen davon aus, dass ein Krügerrand als Anlage- und Handelsmünze vermehrt den Besitzer wechselt und daher besonders unempfindlich konzipiert sein muss. Der Krügerrand enthält auch mit Kupferzusatz einen Feingehalt von einer Unze Gold. Im Vergleich zu anderen Goldanlagemünzen ist das Rohgewicht des Krügerrand aufgrund des Anteils vom Kupfer zwar größer, aber dieser Aspekt hat keine Auswirkungen auf die Investoren.

(FA)

Goldpreis droht weiter zu sinken

Der Goldpreis rutscht erneut unter 1.700 Dollar – damit nähert sich der Kurs von Gold immer mehr dem Tiefpunkt. Der Anstieg der Renditen und ein starker US-Dollar sorgen für Widerstand.

Goldpreis sinkt trotz starkem Dollar

Nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten sind die Hoffnungen auf weitere starke Zinserhöhungen drastisch in die Höhe geschossen. Am Markt wird nicht nur mit einer kräftigen Anhebung der Zinssätze in der nächsten Woche kalkuliert, sondern es wird auch damit gerechnet, dass die Fed die Zinssätze auf den kommenden Sitzungen deutlich heraufsetzen wird. Die neuesten Verbraucher- und Erzeugerpreise in den Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass der Inflationsdruck weiterhin vorhanden ist. Da die Inflation in den Vereinigten Staaten stärker als erwartet ausfiel – 8,3 % statt der erwarteten 8,1 % -, wurde die Erwartung einer längeren Phase der geldpolitischen Verknappung geweckt. Die Märkte wurden vor allem durch die Breite des Preisdrucks überrumpelt. Der Anstieg der Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise unberücksichtigt bleiben, betrug 0,6 % gegenüber dem vorangehenden Monat und war damit zweimal so hoch wie vermutet. Der Goldpreis hat auf die Daten mit einem drastischen Preisrückgang reagiert, während der US-Dollar und die Renditen von Regierungsanleihen zulegten. Die steigenden Zinsen für “ sichere “ Anleihen lassen Gold als Investition weniger interessant erscheinen.

Gold auf dem Weg zum großen Tiefpunkt

Mit einem Tiefstand von 1.685 Dollar ist der Goldpreis dem Boden der Realität wieder ein Stück näher gekommen. Die Untergrenze einer seit mehr als zwei Jahren andauernden Seitwärtsbewegung liegt im Bereich von 1.680 Dollar. Wenn der Goldpreis unter diesen Bereich zurückfällt, müssen sich die Investoren wohl auf noch weiter fallende Preise gefasst machen. Verantwortlich für den seit März anhaltenden Rückwärtstrend ist vor allem der massive Anstieg der Renditen von Regierungsanleihen. Die Verzinsung der 10-jährigen Anleihe hat mit 3,44 % ihren Höchststand für dieses Jahr erreicht, während die 2-jährige Rendite derzeit sogar bei 3,82 % angesiedelt ist. Vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa geraten nicht zinsbringende Vermögenswerte wie Gold in den Hintergrund.

Fed erhöht Zinsen – zur Last vom Goldpreis

Der Goldpreis ist in diesem Jahr um nahezu 8 % zurückgegangen, da die Fed die Zinssätze energisch steigert, was die Beliebtheit von Vermögenswerten, die keine Zinsen erbringen, mindert. Auch die Aufwertung des Dollars hat das Edelmetall stark beeinträchtigt, obwohl die zunehmend strengere Politik der Europäischen Zentralbank die wirtschaftliche Erholung allmählich verlangsamt.

In der Zwischenzeit hat sich das chinesische Wirtschaftswachstum so stark abgekühlt, dass verschiedene Großbanken nicht einmal mehr ein 3-prozentiges Wachstum in diesem Jahr für realistisch halten. Das könnte sich auf die Nachfrage nach Schmuck aus Gold im wichtigsten Verbraucherland des Edelmetalls niederschlagen. Der Preis von Gold steht unter starkem Druck – Investoren sollten auch auf die Schwelle der technischen Grenze bei $1.680 achten.

(FA)

JPMorgan zahlt 920 Millionen Dollar für Goldmarkt Manipulation

JPMorgan Chase & Co hat sich bereit erklärt, mehr als 920 Millionen Dollar zu zahlen und ein Fehlverhalten zugegeben. Damit enden die Ermittlungen der US-Bundesbehörden zur Marktmanipulation beim Handel mit Edelmetall-Futures und Schatzpapieren.

Zwei ehemalige JPMorgan Händler wurden wegen Manipulation der Metallmärkte verurteilt

Der bahnbrechende Vergleich zwischen mehreren Behörden lichtet den Schatten, der jahrelang auf der Bank lastete und ist ein bedeutender Sieg für die Bemühungen der Regierung gegen den illegalen Handel mit Futures und Edelmetallen. JPMorgan ,die größten Bank der USA, zahlt 436,4 Mio. USD an Bußgeldern, 311,7 Mio. USD an Rückerstattungen und mehr als 172 Mio. USD an Rückerstattungen. Das ist der größte Vergleich, der jemals von der Aufsichtsbehörde für Derivat beschlossen wurde.

Laut dem US-Justizministerium (Departement of Justice) hat JPMorgan zwischen 2008 und 2016 den Markt für Edelmetall- und US-Schatzfutures nach einem bestimmten Muster manipuliert. Händler platzierten Aufträge auf einer Seite des Marktes, die sie nie auszuführen beabsichtigten, um einen falschen Eindruck von Kauf- oder Verkaufsinteresse zu erwecken, der die Preise steigen oder sinken ließ, so der Vergleich.

Diese manipulative Praxis, die darauf abzielt, die Illusion einer Nachfrage oder eines Mangels an Nachfrage zu erzeugen, wird als „Spoofing“ bezeichnet. Einige der Geschäfte wurden auf eigene Rechnung von JPMorgan getätigt, während in anderen Fällen Händler den Markt manipulierten, um Geschäfte von Hedgefonds Kunden zu erleichtern. Die Bank habe es versäumt, dieses Verhalten zu erkennen, zu untersuchen und zu unterbinden, selbst nachdem ein neues Überwachungssystem im Jahr 2014 auf Probleme hingewiesen habe, so die Behörde. Um sich vor diesen manipulativen Praxen zu schützen, ist der Rat eines guten Fondsmanagers sehr wertvoll.

Zusammenarbeit der Behörden stoppt den Betrug

Ein Bundesgericht im Northern District of Illinois hat zwei ehemalige Edelmetallhändler von JPMorgan Chase & Co. wegen Betrugs, versuchter Preismanipulation und Spoofing im Rahmen einer mehrjährigen Marktmanipulation des Goldmarktes verurteilt. Der Fall lautet „US v. Smith et al, 19-cr-00669“. Das New York Field Office des FBI untersuchte den Fall in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium. Die Division of Enforcement der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) leistete in dieser Angelegenheit Unterstützung.

Die Verhaftungen waren Teil einer Reihe von Strafverfolgungen, die das Justizministerium eingeleitet hat, seit Spoofing im Jahr 2010 durch das Dodd-Frank-Gesetz definiert und verboten wurde. Die Regierung hat von den Banken Geldstrafen in Höhe von mehr als 1 Milliarde US-Dollar gefordert und gegen Dutzende von Einzelpersonen Anklage erhoben, wobei sie sich auf Handelsaufzeichnungen und interne Chatprotokolle der Banken als Beweismittel stützte.

Die CFTC und das Justizministerium haben in den letzten Jahren Spoofing ins Visier genommen und setzen hochentwickelte Datenanalysetools ein, um potenzielles Fehlverhalten aufzuspüren, das sie zuvor nicht erkennen konnten.

Goldpreise an der Wall Street in New York von JPMorgen manipuliert
Goldpreise an der Wall Street in New York von JPMorgen manipuliert

Banker und Goldhändler machen gemeinsame Sache

Michael Nowak, der frühere Leiter des Edelmetallgeschäfts von JPMorgan Chase und Gregg Smith, sein oberster Goldhändler, wurden in Chicago wegen jahrelanger Marktmanipulationen verurteilt. Damit konnte die US-Regierung in ihrem langjährigen Kampf gegen gefälschte „Spoofing“-Aufträge einen Sieg erringen.

Marktteilnehmer sagen, dass vor Dodd-Frank das Spoofing, wie es heute bekannt ist, an der Wall Street weit verbreitet war. Einige Händler versuchten, Konkurrenten wie Hochfrequenzhandelsunternehmen zu täuschen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, indem sie Aufträge stornierten, bevor ein Geschäft ausgeführt wurde. Spoofing ist eine Form des Handels, die die Platzierung von nicht gutgläubigen Aufträgen in großem Umfang und die fast sofortige Stornierung solcher Aufträge beinhaltet, mit dem Ziel, die Marktbedingungen zu manipulieren und andere Händler in die Irre zu führen.

Während die Technologie die Geschäftspraktiken verändert hat und sie schneller und effizienter macht, hat das Recht Mühe, damit Schritt zu halten. Dies gilt insbesondere für die Wertpapierbranche. Neue Technologien ermöglichen Händlern den sofortigen Zugang zu Marktinformationen und die gleichzeitige Erteilung von Hunderten von Aufträgen. Im Bereich des Warenterminhandels hat die schnellere und effizientere Handelstechnologie die Entwicklung des Hochfrequenzhandels ermöglicht, bei dem Algorithmen für den schnellen Handel mit Waren eingesetzt werden.

(TB)

Vorteile von Gold trotz Niedrigkursphase

Die Zuwächse von Gold seit Anfang des Jahres sind mittlerweile Vergangenheit. Erfahren Sie, warum Investoren dennoch Vorteile im Edelmetall sehen können.

 

Wie ist die momentane Goldlage?

1732 US-Dollar muss momentan gezahlt werden, um eine Feinunze zu bekommen. Seit September 2021 war Gold nicht mehr so günstig. In schwierigen Zeiten gilt das Edelmetall allerdings als der sichere Hafen. Der Goldpreis stieg nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine auf einen Spitzenwert von rund 2050 Dollar. Die seit Jahresbeginn erzielten Zuwächse sind verschwunden – die Talfahrt hat sich in letzter Zeit noch verstärkt.

Verliert Gold seinen Status als Absicherung in schweren Zeiten? Nein. Allerdings ist der betrachtete Zeitraum von großer Bedeutung – denn in solchen krisenhaften Phasen wie derzeit ist der Goldpreis schon häufiger gestürzt.

 

Vorteile vom Goldkauf

Ungeachtet der gegenwärtigen Schwäche des Preises gibt es noch viele Vorteile, die für das Edelmetall sprechen. Zuallererst die Inflation. Kommt die Stabilität der Preise aus dem Gleichgewicht, heben die Zentralbanken für gewöhnlich die Zinssätze an. Durch die steigenden Zinsen werden Anleihen wieder attraktiver – ein vermeintlicher Nachteil für Gold. Edelmetalle werfen nämlich keine Zinsen ab. Die weit verbreitete Faustregel, dass wachsende Anleiherenditen für einen einbrechenden Goldpreis stehen, hat sich in der Vergangenheit jedoch häufig nicht als richtig erwiesen.

 

Wie ist der Goldpreis historisch einzuordnen?

Als Vergleichszeitraum zu heute sind die späten 1970er und frühen 1980er Jahre zu betrachten. Zu dieser Zeit stieg die Inflation in den USA so drastisch an, dass die Federal Reserve die Leitzinsen auf unglaubliche 20 Prozent erhöht hat. Die anschließende Wirtschaftskrise führte zur größten Arbeitslosigkeit in den USA seit der großen Depression – doch die Inflation gehörte der Vergangenheit an. Und die Entwicklung des Goldpreises? Der konnte sich in diesem Jahrzehnt immer noch mehr als verzehnfachen. Dies beweist, dass die Korrelationen oft nicht ganz so passend sind.

Allerdings sollte man mit Vergleichen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ebenfalls behutsam umgehen. Der damalige Anstieg des Goldpreises kam auch dadurch zustande, dass die Goldpreisanbindung des Dollars zu Beginn der 1970er Jahre abgeschafft wurde. Der zuvor drei Jahrzehnte lang an 35 Dollar gebundene Preis pro Unze war damals unter einem großen Korrekturdruck nach oben. Dies ist heute völlig anders.

Zum anderen war die staatliche Verschuldung damals wesentlich niedriger, was deutliche Zinserhöhungen begünstigte. Heute ist es vor allem in der Eurozone zweifelhaft, ob die Zentralbank den Leitzins ausreichend kräftig erhöhen kann, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Denn solange die Zinsen unter der Inflationsrate verharren, werden in Anleihen investierte Gelder nach dem Abzug der Inflation an Wert einbüßen, und Gold wird weiterhin attraktiv zu haben sein. Schwieriger wird es erst, sobald auch die Realverzinsung wieder in den positiven Bereich gelangt – und das könnte schon bald der Fall sein.

 

Der Boom des US-Dollar

Für den jüngsten Preisverfall bei Gold gibt es allerdings noch einen anderen Grund: Es wird in US-Dollar notiert. In der vergangenen Woche ist der Dollar auf ein 20-Jahres-Hoch angestiegen. Bei einem starken Dollar wird der theoretische Kaufpreis für ausländische Investoren immer teurer – und damit sinkt die Nachfrage. Kurzfristig sieht es aus charttechnischer Sicht für Gold schlecht aus: Sollte sich der Preis nicht dauerhaft über 1750 Dollar erholen, ist ein weiterer Rückgang bis in den Bereich um 1680 Dollar möglich.

(FA)

Schweiz importiert Gold aus Russland

Infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine brach der Goldimport aus Russland ein. In der Schweiz wurde das russische Edelmetall von den Raffinerien vermieden. Doch im Mai nahmen die Importmengen drastisch zu. Es ist allerdings unklar, wer dafür zuständig ist.

Was genau ist vorgefallen?

Nachdem in den Monaten März und April nach der russischen Invasion in der Ukraine kein Edelmetall aus Russland mehr in die Schweiz geliefert worden ist, erstaunt die Handelsstatistik für Mai: In diesem Monat wurden rund 3 Tonnen Gold mit Ursprungsland Russland im Wert von gut 194 Millionen Franken aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz importiert. Seitdem wird gerätselt, wer der Importeur ist.

Zunächst fiel der Tatverdacht auf die industriellen Großraffinerien. Allerdings haben sich diese nach der Besetzung eine gewisse Selbstbeschränkung gegeben. In der Schweiz liegt eine der größten Knotenpunkte für den Import und Export von Gold. Hier befinden sich rund 40 Prozent der globalen Raffineriekapazitäten. Im Tessin und in der Westschweiz angesiedelte Raffinerien schmelzen Goldprodukte, verarbeiten Rohgold und beglaubigen das Edelmetall. Außerdem wird das Gold auch über die Schweiz eingekauft und wieder verkauft. Auch die Gold to Go AG ist in der Schweiz auffindbar. Durch sie wurden Goldautomaten in ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgestellt, welche es den Bürgern erleichtern sollen, Goldbarren zu erwerben.

Was sagt die Schweiz selbst dazu?

Nach Angaben des Schweizerischen Verbands der Edelmetallproduzenten und -händler ist kein einziges seiner dreizehn Mitgliedsunternehmen für den Import zuständig. Das ist deshalb von Bedeutung, weil alle großen Unternehmen wie MSK Pamp, Argor-Heraeus, Valcambi und Metalor im Verband zusammengeschlossen sind. Insgesamt sind die Verbandsmitglieder für knapp 100 Prozent der in der Schweiz eingeschmolzenen und veredelten Menge an Edelmetall verantwortlich. Übrig bleiben nur sehr wenige kleinere Schmelzwerke.

Wie wird damit umgegangen?

Im Prinzip ist die Importierung von Gold aus Russland nach wie vor zugelassen. Allerdings dürfen alle Barren, die nach dem 7. März von russischen Raffinerien hergestellt wurden, nicht mehr in der Schweiz vertrieben werden. Die großen einheimischen Raffinerien haben allerdings, soweit erkennbar, die Einfuhr von russischem Gold aus Reputationsgründen eingestellt.

Außerdem entschied die London Bullion Market Association (LBMA) im März, russische Goldraffinerien von ihrer Liste der anerkannten Produktionsstandorte zu entfernen, was ein Verbot für den Handel mit neu hergestelltem Gold aus Russland in London zur Folge hatte. Die LBMA verwaltet den wichtigen außerbörslichen Goldhandel in London und setzt die entsprechenden Standards. Auf der “ Good Delivery List “ der LBMA sind diejenigen Raffinerien gelistet, die den Vorgaben der LBMA gerecht werden. Verboten ist auch der Handel von Gold mit der russischen Zentralbank, gegen die der Westen Sanktionsmaßnahmen beschlossen hat.

Die Akteure des Imports sind zu dieser Zeit noch nicht festgestellt worden.

(FA)

Bitcoin vs. Gold – Teil 2

Zum ersten Teil dieses Beitrags gelangen sie hier. Die Eignung der Kryptowährung als sicherer Hafen wird allerdings aufgrund seiner starken Fluktuation, die wesentlich höher ist als die von Gold, angezweifelt. So stürzte die weltweit populärste Kryptowährung im Jahr 2021 zuerst unter die Marke von 30.000 Dollar, um dann wenige Monate darauf ein Rekordhoch von etwas unter 69.000 Dollar zu verzeichnen. Erst im Jahr 2022 kam es zu einem erneuten Crash, in dessen Folge der Bitcoin unter die 30.000-US-Dollar-Marke sank.

Hängen Gold und Bitcoin denn irgendwie zusammen?

Zusätzlich zu diesen großen Kursschwankungen ist auch die wachsende Verbindung zwischen Bitcoin und den Börsenmärkten zu beobachten. Die Bank of America hat zum Beispiel nach einem Bericht festgestellt, dass sich die digitale Währung in jüngster Zeit mehr wie ein Risiko-Asset als eine Absicherung gegen die Inflation entwickelt hat. So sei etwa die Korrelation mit dem S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt wiedergibt, Ende Januar auf ein Rekordhoch angewachsen, heißt es in dem Bericht. „Demgegenüber lag die Wechselwirkung zwischen der Kryptowährung und dem Edelmetall Gold Ende Januar bei annähernd null, so der Bericht. Folglich bewegten sich Bitcoin und Gold in keiner Weise in die gleiche Richtung“, berichtet uns ein Sprecher der Gold to Go AG.

Wie ist der Umgang im Vergleich?

„Obwohl Bitcoin wesentlich schwankungsanfälliger ist als Gold, hat er in Bezug auf Komfort und Funktionalität einen deutlichen Vorteil, weil er viel besser erworben und transferiert werden kann“, so ein Sprecher der Gold to Go AG. Die Gold to Go AG hat diesbezüglich ihre eigene Methode, um Gold greifbarer zu machen. Die Gold to GO AG hat sogenannte Goldautomaten in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgestellt, an welchen man – wie an normalen Bankautomaten –  Goldbarren erwerben kann. Dies macht den Weitertransport von Gold zwar immernoch zu einer möglichen Herausforderung, allerdings ist der Einstieg in die Goldbranche dadurch massiv erleichtert worden. Der Bitcoin kann hingegen online oder in einer sogenannten Software-Wallet“ verwahrt werden. Darüber hinaus kann sie überall auf der Welt in wenigen Minuten und zu äußerst niedrigen Kosten transferiert werden. Experten zufolge kostet eine Bitcoin-Transaktion im Schnitt 1,50 Dollar und ist bereits nach zehn Minuten durchgeführt.

Wie sieht die Zukunft des Bitcoin aus?

Es wird sich zeigen, ob Bitcoin in Sachen Beständigkeit mit Gold konkurrieren kann. Die Generation der Millenials zumindest scheint dem Bitcoin zu vertrauen. Tatsächlich erklärte der bekannte Finanzprofessor Jeremy Siegel gegenüber dem amerikanischen Sender CNBC, dass insbesondere junge Investoren sich verstärkt auf den Bitcoin konzentrieren würden, um sich vor einer Geldentwertung zu schützen. Laut ihm hat der Bitcoin besonders in den jüngeren technikversierteren Generationen das goldene Edelmetall als Inflationsschutzinvestment abgelöst.

(FA)

Bitcoin vs. Gold – Teil 1

Inflation, Konjunkturrisiken, steigende Zinssätze – das Tagesgeschehen ist derzeit von großer Unbestimmtheit gezeichnet. Investoren ergreifen in diesen unruhigen Zeiten verstärkt die Flucht in vermeintlich sichere Häfen. Ist das allen bekannte Gold noch immer die beste Investitionsmöglichkeit? Oder stiehlt der Bitcoin Gold allmählich die Show?

Wie ist die Grundlage für Gold und Bitcoin?

In den USA ist die Inflation im März auf den bisher stärksten Anstieg seit über 40 Jahren gegangen. Die US-Notenbank hat dies zum Anlass für die Einleitung einer Zinswende gemacht, und auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine baldige Trennung von ihrer extrem lockeren Geldpolitik angekündigt. Diese Verschärfung der Geldpolitik ist für die Notenbanken jedoch eine schwierige Gratwanderung, denn steigende Zinsen tragen zwar zur Bekämpfung der Inflation bei, sie können aber auch das wirtschaftliche Wachstum verlangsamen. Viele Marktteilnehmer fürchten deshalb mittlerweile eine mögliche Rezession. Vor diesem Hintergrund wird in der Finanzbranche lebhaft darüber debattiert, ob Bitcoin oder Gold die geeignetere Anlageform ist.

Gold ist Traditon

„Die Verwendung von Gold als bedeutender wirtschaftlicher Faktor hat eine langjährige Tradition. Schon seit Tausenden von Jahren wird es als Edelmetall für die Herstellung von Schmuck genutzt“, erklärt ein Sprecher der Gold to Go AG. Noch heute ist Gold in unterschiedlichen Regionen der Welt zum Teil tief verankert. Zum Beispiel ist das goldene Edelmetall in Indien ein bedeutender Aspekt bei Zeremonien und Hochzeiten, weshalb indische Familien über beträchtliche Goldreserven verfügen.
Auch im Finanzbereich spielte Gold über lange Zeit eine entscheidende Rolle. Beispielsweise war die amerikanische Währung bis vor etwa 50 Jahren an das bekannte Edelmetall gebunden (sogenannter „Goldstandard“). Der damalige US-Präsident Richard Nixon hob erst am 15. August 1971 die feste Bindung des US-Dollars an das Gold auf und begründete damit das heutige Währungssystem. In den folgenden Jahren sollte Gold jedoch seinen Wert als „sicherer Hafen“ in Zeiten der Krise erweisen.
„Die Mehrzahl der großen Notenbanken der Welt hält immer noch umfangreiche Goldreserven, was den Goldpreis stärkt. Die Bestände fungieren sowohl als Rücklage für den Krisenfall als auch als Risikoabfederung für den schwankenden US-Dollar“, so ein Sprecher der Gold to Go AG, „Zusätzlich ist ein hoher Lagerbestand an Gold auch mit einer hohen Flexibilität verbunden, da Gold zu jeder Zeit als Zahlmittel verwendet werden kann.“

Wie steht es mit dem Bitcoin?

Im Vergleich zu Gold ist Bitcoin noch recht neu, immerhin ist die ursprüngliche Kryptowährung erst 13 Jahre alt. Der in Bezug auf die Marktkapitalsumme ältesten und zugleich größten Kryptowährung mangelt es noch immer an der Anerkennung durch die Behörden. So haben bisher nur El Salvador und die Zentralafrikanische Republik die Kryptowährung als legales Zahlungsmittel anerkannt. Dies spricht jedoch nicht zwangsläufig gegen den Bitcoin, sondern heißt nur, dass er noch nicht genügend Zeit gehabt hat, sich als Währungs- oder Wertaufbewahrungsmittel zu etablieren. Ein weiterer bedeutsamer Pluspunkt ist, dass die zugrunde liegende Blockchain noch nie gehackt wurde. Darüber hinaus hat der Bitcoin in den letzten 13 Jahren mehr Vermögen generiert als Gold.

Zum zweiten Teil dieses Beitrags gelangen sie hier.

(FA)

Gold-ETF

Auf den internationalen Finanzmärkten wird das gelbe Edelmetall nach wie vor als wirksame Absicherung gegen Vermögensverluste interpretiert. Der weltweit größte börsengehandelte Goldfonds (Gold-ETF), der SPDR Gold Shares, verzeichnet jedoch derzeit nur bescheidene Zuflüsse.

Gold-ETF steigt wegen zunehmender Unsicherheiten

Am gestrigen Montag stiegen seine Goldbestände von 1.026,99 Tonnen auf 1.029,02 Tonnen. Im Vergleich zu den Daten vom Mittwoch – kurz vor Kriegsbeginn – wurde bei den Goldbeständen nicht einmal eine Veränderung registriert. Viele Anleger haben ihr Gold-Engagement möglicherweise über die US-Terminbörse Comex abgeschlossen. Diejenigen, die hier handeln, haben in der Regel einen kurzfristigen Anlagehorizont. Das bedeutet, dass diese Positionen sehr schnell verschoben oder aufgelöst werden können.

Wie sich die Stimmung an den Terminmärkten für Goldfutures (Gold-ETF) verändert hat, wird sich am Freitagabend zeigen, wenn die US-Aufsichtsbehörde CFTC einen Bericht über die Verpflichtungen der Händler veröffentlicht. Am Dienstagmorgen wies der Goldpreis höhere Notierungen auf. Gegen 7.40 Uhr (MEZ) stieg der meistgehandelte Gold-Future um 7,50 % auf 1 908,20 US-Dollar pro Feinunze.

Ein am Freitagabend von der US-Aufsichtsbehörde CFTC veröffentlichter Bericht über die Engagements von Händlern zeigt, dass in der Woche bis zum 22. Februar, zwei Tage vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine, sowohl große als auch kleine Futures-Spekulanten starkes Interesse an Gold zeigten. Großspekulanten (nicht-kommerzielle Spekulanten) erhöhten ihre Netto-Long-Position (optimistische Markterwartungen) von 213 600 auf 243 150 Futures-Kontrakte (+13,8%), während Kleinspekulanten (nicht-kommerzielle Spekulanten) einen Anstieg von 25 300 auf 26 600 Kontrakte (+5,1%) verzeichneten. Derzeit verzeichnete der Goldpreis im Februar den größten monatlichen Anstieg seit Mai 2021.

Goldman Sachs ist der Ansicht, dass angesichts der anhaltenden russischen Invasion in der Ukraine ein Goldpreis von 2.150 US-Dollar pro Feinunze in Sicht ist. „Die jüngste Eskalation in den Beziehungen zu Russland birgt das eindeutige Risiko einer Stagflation für die gesamte Wirtschaft aufgrund der höheren Energiepreise. Dies bestärkt uns in der Annahme, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten steigen wird“, so die Analysten. Derzeit liegt der Goldpreis um 1,1 % höher bei 1.907,50 US-Dollar je Feinunze. Das Allzeithoch, das im August 2020 erreicht wurde, liegt bei 2.117 US-Dollar.

(FW)

Anlagemünze in musikalischem Design

Eine der schönsten Münzen, die zur Kapitalanlage vorgesehen sind, ist die goldene Anlagemünze mit dem Thema der Wiener Philharmoniker. Hierfür steht auch der beeindruckende Wertzuwachs.

Die beliebteste Anlagemünze

Der „Wiener Philharmoniker“ zählt global zu den berühmtesten und bekanntesten Anlagemünzen. Dieser Fachbegriff kennzeichnet Münzen, die für die Kapitalanlage hergestell wurden. Der „Wiener Philharmoniker“ hat einen Nominalwert von 100€ und besitzt einen Feinwert von 999,9/1000. Dabei kommen ihm der hohe Wert und die ansprechende Optik der Anlagemünzen ganz besonders gelegen. Die seit 1989 geprägte Münze ist die am meisten gehandelte Münze in ganz Europa in dieser Anlagekategorie.

Was genau ist besonders am Wiener Philharmoniker?

Der Wiener Philharmoniker weist wie die Mehrheit der weltweiten Anlagemünzen – beispielsweise der Krügerrand aus Afrika und das sogenannte Gold Maple Leaf aus Kanada – nicht nur den Nominalwert, sondern zusätzlich ein Motiv auf. Darüber hinaus sind die Gewichtsklasse und die Feingoldbezeichnung sowie das Ausgabejahr aufgeprägt. Mit diesem Prägejahr, das jährlich ebenso auf anderen Anlagemünzen angeglichen wird, hat sich ein ganz besonderes Sammelspektrum entwickelt.

Ein bedeutendes Charakteristikum einer Anlagemünze ist, dass der aufgeprägte Nominalwert stets wesentlich geringer als der Kurswert des jeweiligen Edelmetalls ist. Der Nominalwert kennzeichnet die Münze als Prägung, die von einer offiziellen Institution hergestellt wurde. Nur Münzen, die von einer staatlich zugelassenen Münzstätte hergestellt wurden, dürfen nämlich einen Nominalwert aufweisen. Beim Philharmoniker ist das die sogenannte „Münze Österreich“.

Wie sieht die Prägung der Wiener Philharmoniker aus?

Seit der ersten Auflage ist das Aussehen des Philharmonikers nicht mehr geändert worden. Auf der Vorderseite, der sogenannten Wertseite, ist die Orgel des goldenen Saals des Wiener Musikvereins zu erkennen, der durch die im TV live ausgestrahlten Neujahrskonzerte besonders gut zur Geltung kommt. Auf der Rückseite sind vor allem die Streichinstrumente dargestellt, die den Wiener Streicherklang im Symphonieorchester geprägt haben. Zu sehen sind: Horn, Fagott, Harfe, zwei Geigen, zwei Bratschen und in der Mitte ein Cello.

Wie entwickelte sich die Anlagemünze im letzten Jahr?

Die Anlagemünze Wiener Philharmoniker kann in Deutschland ohne Mehrwertsteuer gekauft werden. Der Verkaufswert für Gold- und Silbermünzen orientiert sich am jeweiligen Marktpreis, der durch einen geringen Zuschlag erhöht wird. Aufgrund der Verknüpfung des Wiener Philharmonikers mit dem Kurs an den Rohstoffbörsen ist der Preis relativ volatil, bleibt allerdings momentan recht konstant. Die Nachfrage nach dem Edelmetall Gold ist dennoch weiterhin ungebrochen. Laut dem World Gold Council, das von der Goldindustrie unterstützt wird, ist die globale Nachfrage nach Gold im letzten Jahr um 10% gewachsen. Der Bedarf an Barren und Münzen ist dabei um insgesamt 31 % gewachsen.

(FA)

Der Goldmarkt boomt – Aber wieso der Ansturm?

Sehr gefragt waren in diesem Jahr wieder einmal glänzende Weihnachtsgeschenke, wie beispielsweise Goldschmuck. Die Nachfrage auf dem Goldmarkt boomt.

Der rasche Aufschwung am deutschen Goldmarkt

Der Heißhunger der deutschen Bevölkerung auf Gold ist weiterhin groß. Während im vergangenen Jahr vor allem die Corona-Krise und die hohe Staatsverschuldung die Deutschen an das gelbe Edelmetall lockte, war es in diesem Jahr vor allem die starke Inflation, die einen regelrechten Boom am Goldmarkt auslöste. So berichten Edelmetallhändler von einem starken Andrang auf ihre Geschäfte in der Weihnachtszeit. „Die wachsende Inflation und die nicht endenden Pandemie-Probleme lösten wohl eine rasch ansteigende Nachfrage aus“, so der Vorstand der Gold to GO AG Peter Steiner.

Die Aufmerksamkeit auf Gold wird schnell bemerkbar

Edelmetallexperten prognostizieren ein rekordverdächtiges Jahr für den Verkauf von Goldbarren. Das Stand des letzten Jahres mit einem Handel in Höhe von 157 Tonnen könnte möglicherweise überboten werden. Schon im ersten Halbjahr sind in Deutschland wohl mehr als 90 Tonnen Goldbarren gehandelt worden, was den höchsten Umsatz seit 12 Jahren bedeutet, ergaben Daten des World Gold Council. In der zweiten Jahreshälfte hat sich dieses Ausmaß fortgesetzt. Im dritten Quartal wuchs der Absatz immernoch stetig weiter an und setzte mit 33,7 Tonnen den Höchstwert seit über 10 Jahren.

Die Deutschen kaufen weiter – und der Rest der Welt?

Während die deutschen Goldkäufer ungebremst weiter am Goldmarkt zuschlagen, so ist die Nachfrage beim Rest der Welt eher gesunken. Im dritten Quartal fiel der globale Absatz um etwa sieben Prozent auf 831 Tonnen. Analysten des World Gold Council bringen diese Veränderungen mit Abflüssen aus Gold-ETFs in den USA und Großbritannien in Verbindung. Die Nachfrage nach Goldbarren bleibt währenddessen hoch, vor allem aus dem durchaus preisempfindlichen Deutschland. Der globale Goldwert ist in diesem Jahr – in Dollar angegeben – etwas gesunken. „Eine Feinunze (also 31,1 Gramm) Gold kostet momentan 1806 Dollar. Letztes Jahr lag der Kurs für eine Feinunze noch bei 1850 Dollar“, erklärt uns der Vorstand der Gold to GO AG Peter Steiner.

Betrachtet man allerdings den Euro, so ist der Goldwert allerdings gestiegen. Während des letzten Jahres ist der Kurs für das gelbe Edelmetall um etwa fast fünf Prozent auf fast 1.600 Euro pro Unze angewachsen. Sachverständige sind skeptisch, ob sich der Kursanstieg in diesem Jahr fortführen lässt. Die Verschärfung der Geldpolitik und die Zinswende in den USA lassen Gold wahrscheinlich weniger wertvoll wirken. Denn auf Goldanleihen gibt es keine Zinsen.

Ausschlaggebend wird sein, ob die Inflation so ausgeprägt bleibt wie in der jüngsten Vergangenheit. Sollte die Inflationsrate in Deutschland bei vier bis fünf Prozent bleiben, wird die Angst vieler Deutscher vor einer fortschreitenden Entwertung des Geldes wohl bestehen bleiben. Aus steuerlicher Perspektive ist der Erwerb von Goldbarren weiterhin reizvoll. Denn wer das physische Edelmetall ein Jahr lang verwahrt und erst dann weiterverkauft, kann den Gewinn steuerfrei verbuchen.

(FA)