Goldpreis droht weiter zu sinken

Der Goldpreis rutscht erneut unter 1.700 Dollar – damit nähert sich der Kurs von Gold immer mehr dem Tiefpunkt. Der Anstieg der Renditen und ein starker US-Dollar sorgen für Widerstand.

Goldpreis sinkt trotz starkem Dollar

Nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten sind die Hoffnungen auf weitere starke Zinserhöhungen drastisch in die Höhe geschossen. Am Markt wird nicht nur mit einer kräftigen Anhebung der Zinssätze in der nächsten Woche kalkuliert, sondern es wird auch damit gerechnet, dass die Fed die Zinssätze auf den kommenden Sitzungen deutlich heraufsetzen wird. Die neuesten Verbraucher- und Erzeugerpreise in den Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass der Inflationsdruck weiterhin vorhanden ist. Da die Inflation in den Vereinigten Staaten stärker als erwartet ausfiel – 8,3 % statt der erwarteten 8,1 % -, wurde die Erwartung einer längeren Phase der geldpolitischen Verknappung geweckt. Die Märkte wurden vor allem durch die Breite des Preisdrucks überrumpelt. Der Anstieg der Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise unberücksichtigt bleiben, betrug 0,6 % gegenüber dem vorangehenden Monat und war damit zweimal so hoch wie vermutet. Der Goldpreis hat auf die Daten mit einem drastischen Preisrückgang reagiert, während der US-Dollar und die Renditen von Regierungsanleihen zulegten. Die steigenden Zinsen für “ sichere “ Anleihen lassen Gold als Investition weniger interessant erscheinen.

Gold auf dem Weg zum großen Tiefpunkt

Mit einem Tiefstand von 1.685 Dollar ist der Goldpreis dem Boden der Realität wieder ein Stück näher gekommen. Die Untergrenze einer seit mehr als zwei Jahren andauernden Seitwärtsbewegung liegt im Bereich von 1.680 Dollar. Wenn der Goldpreis unter diesen Bereich zurückfällt, müssen sich die Investoren wohl auf noch weiter fallende Preise gefasst machen. Verantwortlich für den seit März anhaltenden Rückwärtstrend ist vor allem der massive Anstieg der Renditen von Regierungsanleihen. Die Verzinsung der 10-jährigen Anleihe hat mit 3,44 % ihren Höchststand für dieses Jahr erreicht, während die 2-jährige Rendite derzeit sogar bei 3,82 % angesiedelt ist. Vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa geraten nicht zinsbringende Vermögenswerte wie Gold in den Hintergrund.

Fed erhöht Zinsen – zur Last vom Goldpreis

Der Goldpreis ist in diesem Jahr um nahezu 8 % zurückgegangen, da die Fed die Zinssätze energisch steigert, was die Beliebtheit von Vermögenswerten, die keine Zinsen erbringen, mindert. Auch die Aufwertung des Dollars hat das Edelmetall stark beeinträchtigt, obwohl die zunehmend strengere Politik der Europäischen Zentralbank die wirtschaftliche Erholung allmählich verlangsamt.

In der Zwischenzeit hat sich das chinesische Wirtschaftswachstum so stark abgekühlt, dass verschiedene Großbanken nicht einmal mehr ein 3-prozentiges Wachstum in diesem Jahr für realistisch halten. Das könnte sich auf die Nachfrage nach Schmuck aus Gold im wichtigsten Verbraucherland des Edelmetalls niederschlagen. Der Preis von Gold steht unter starkem Druck – Investoren sollten auch auf die Schwelle der technischen Grenze bei $1.680 achten.

(FA)

Vorteile von Gold trotz Niedrigkursphase

Die Zuwächse von Gold seit Anfang des Jahres sind mittlerweile Vergangenheit. Erfahren Sie, warum Investoren dennoch Vorteile im Edelmetall sehen können.

 

Wie ist die momentane Goldlage?

1732 US-Dollar muss momentan gezahlt werden, um eine Feinunze zu bekommen. Seit September 2021 war Gold nicht mehr so günstig. In schwierigen Zeiten gilt das Edelmetall allerdings als der sichere Hafen. Der Goldpreis stieg nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine auf einen Spitzenwert von rund 2050 Dollar. Die seit Jahresbeginn erzielten Zuwächse sind verschwunden – die Talfahrt hat sich in letzter Zeit noch verstärkt.

Verliert Gold seinen Status als Absicherung in schweren Zeiten? Nein. Allerdings ist der betrachtete Zeitraum von großer Bedeutung – denn in solchen krisenhaften Phasen wie derzeit ist der Goldpreis schon häufiger gestürzt.

 

Vorteile vom Goldkauf

Ungeachtet der gegenwärtigen Schwäche des Preises gibt es noch viele Vorteile, die für das Edelmetall sprechen. Zuallererst die Inflation. Kommt die Stabilität der Preise aus dem Gleichgewicht, heben die Zentralbanken für gewöhnlich die Zinssätze an. Durch die steigenden Zinsen werden Anleihen wieder attraktiver – ein vermeintlicher Nachteil für Gold. Edelmetalle werfen nämlich keine Zinsen ab. Die weit verbreitete Faustregel, dass wachsende Anleiherenditen für einen einbrechenden Goldpreis stehen, hat sich in der Vergangenheit jedoch häufig nicht als richtig erwiesen.

 

Wie ist der Goldpreis historisch einzuordnen?

Als Vergleichszeitraum zu heute sind die späten 1970er und frühen 1980er Jahre zu betrachten. Zu dieser Zeit stieg die Inflation in den USA so drastisch an, dass die Federal Reserve die Leitzinsen auf unglaubliche 20 Prozent erhöht hat. Die anschließende Wirtschaftskrise führte zur größten Arbeitslosigkeit in den USA seit der großen Depression – doch die Inflation gehörte der Vergangenheit an. Und die Entwicklung des Goldpreises? Der konnte sich in diesem Jahrzehnt immer noch mehr als verzehnfachen. Dies beweist, dass die Korrelationen oft nicht ganz so passend sind.

Allerdings sollte man mit Vergleichen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ebenfalls behutsam umgehen. Der damalige Anstieg des Goldpreises kam auch dadurch zustande, dass die Goldpreisanbindung des Dollars zu Beginn der 1970er Jahre abgeschafft wurde. Der zuvor drei Jahrzehnte lang an 35 Dollar gebundene Preis pro Unze war damals unter einem großen Korrekturdruck nach oben. Dies ist heute völlig anders.

Zum anderen war die staatliche Verschuldung damals wesentlich niedriger, was deutliche Zinserhöhungen begünstigte. Heute ist es vor allem in der Eurozone zweifelhaft, ob die Zentralbank den Leitzins ausreichend kräftig erhöhen kann, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Denn solange die Zinsen unter der Inflationsrate verharren, werden in Anleihen investierte Gelder nach dem Abzug der Inflation an Wert einbüßen, und Gold wird weiterhin attraktiv zu haben sein. Schwieriger wird es erst, sobald auch die Realverzinsung wieder in den positiven Bereich gelangt – und das könnte schon bald der Fall sein.

 

Der Boom des US-Dollar

Für den jüngsten Preisverfall bei Gold gibt es allerdings noch einen anderen Grund: Es wird in US-Dollar notiert. In der vergangenen Woche ist der Dollar auf ein 20-Jahres-Hoch angestiegen. Bei einem starken Dollar wird der theoretische Kaufpreis für ausländische Investoren immer teurer – und damit sinkt die Nachfrage. Kurzfristig sieht es aus charttechnischer Sicht für Gold schlecht aus: Sollte sich der Preis nicht dauerhaft über 1750 Dollar erholen, ist ein weiterer Rückgang bis in den Bereich um 1680 Dollar möglich.

(FA)

Gold-ETF

Auf den internationalen Finanzmärkten wird das gelbe Edelmetall nach wie vor als wirksame Absicherung gegen Vermögensverluste interpretiert. Der weltweit größte börsengehandelte Goldfonds (Gold-ETF), der SPDR Gold Shares, verzeichnet jedoch derzeit nur bescheidene Zuflüsse.

Gold-ETF steigt wegen zunehmender Unsicherheiten

Am gestrigen Montag stiegen seine Goldbestände von 1.026,99 Tonnen auf 1.029,02 Tonnen. Im Vergleich zu den Daten vom Mittwoch – kurz vor Kriegsbeginn – wurde bei den Goldbeständen nicht einmal eine Veränderung registriert. Viele Anleger haben ihr Gold-Engagement möglicherweise über die US-Terminbörse Comex abgeschlossen. Diejenigen, die hier handeln, haben in der Regel einen kurzfristigen Anlagehorizont. Das bedeutet, dass diese Positionen sehr schnell verschoben oder aufgelöst werden können.

Wie sich die Stimmung an den Terminmärkten für Goldfutures (Gold-ETF) verändert hat, wird sich am Freitagabend zeigen, wenn die US-Aufsichtsbehörde CFTC einen Bericht über die Verpflichtungen der Händler veröffentlicht. Am Dienstagmorgen wies der Goldpreis höhere Notierungen auf. Gegen 7.40 Uhr (MEZ) stieg der meistgehandelte Gold-Future um 7,50 % auf 1 908,20 US-Dollar pro Feinunze.

Ein am Freitagabend von der US-Aufsichtsbehörde CFTC veröffentlichter Bericht über die Engagements von Händlern zeigt, dass in der Woche bis zum 22. Februar, zwei Tage vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine, sowohl große als auch kleine Futures-Spekulanten starkes Interesse an Gold zeigten. Großspekulanten (nicht-kommerzielle Spekulanten) erhöhten ihre Netto-Long-Position (optimistische Markterwartungen) von 213 600 auf 243 150 Futures-Kontrakte (+13,8%), während Kleinspekulanten (nicht-kommerzielle Spekulanten) einen Anstieg von 25 300 auf 26 600 Kontrakte (+5,1%) verzeichneten. Derzeit verzeichnete der Goldpreis im Februar den größten monatlichen Anstieg seit Mai 2021.

Goldman Sachs ist der Ansicht, dass angesichts der anhaltenden russischen Invasion in der Ukraine ein Goldpreis von 2.150 US-Dollar pro Feinunze in Sicht ist. „Die jüngste Eskalation in den Beziehungen zu Russland birgt das eindeutige Risiko einer Stagflation für die gesamte Wirtschaft aufgrund der höheren Energiepreise. Dies bestärkt uns in der Annahme, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten steigen wird“, so die Analysten. Derzeit liegt der Goldpreis um 1,1 % höher bei 1.907,50 US-Dollar je Feinunze. Das Allzeithoch, das im August 2020 erreicht wurde, liegt bei 2.117 US-Dollar.

(FW)

Der Goldmarkt boomt – Aber wieso der Ansturm?

Sehr gefragt waren in diesem Jahr wieder einmal glänzende Weihnachtsgeschenke, wie beispielsweise Goldschmuck. Die Nachfrage auf dem Goldmarkt boomt.

Der rasche Aufschwung am deutschen Goldmarkt

Der Heißhunger der deutschen Bevölkerung auf Gold ist weiterhin groß. Während im vergangenen Jahr vor allem die Corona-Krise und die hohe Staatsverschuldung die Deutschen an das gelbe Edelmetall lockte, war es in diesem Jahr vor allem die starke Inflation, die einen regelrechten Boom am Goldmarkt auslöste. So berichten Edelmetallhändler von einem starken Andrang auf ihre Geschäfte in der Weihnachtszeit. „Die wachsende Inflation und die nicht endenden Pandemie-Probleme lösten wohl eine rasch ansteigende Nachfrage aus“, so der Vorstand der Gold to GO AG Peter Steiner.

Die Aufmerksamkeit auf Gold wird schnell bemerkbar

Edelmetallexperten prognostizieren ein rekordverdächtiges Jahr für den Verkauf von Goldbarren. Das Stand des letzten Jahres mit einem Handel in Höhe von 157 Tonnen könnte möglicherweise überboten werden. Schon im ersten Halbjahr sind in Deutschland wohl mehr als 90 Tonnen Goldbarren gehandelt worden, was den höchsten Umsatz seit 12 Jahren bedeutet, ergaben Daten des World Gold Council. In der zweiten Jahreshälfte hat sich dieses Ausmaß fortgesetzt. Im dritten Quartal wuchs der Absatz immernoch stetig weiter an und setzte mit 33,7 Tonnen den Höchstwert seit über 10 Jahren.

Die Deutschen kaufen weiter – und der Rest der Welt?

Während die deutschen Goldkäufer ungebremst weiter am Goldmarkt zuschlagen, so ist die Nachfrage beim Rest der Welt eher gesunken. Im dritten Quartal fiel der globale Absatz um etwa sieben Prozent auf 831 Tonnen. Analysten des World Gold Council bringen diese Veränderungen mit Abflüssen aus Gold-ETFs in den USA und Großbritannien in Verbindung. Die Nachfrage nach Goldbarren bleibt währenddessen hoch, vor allem aus dem durchaus preisempfindlichen Deutschland. Der globale Goldwert ist in diesem Jahr – in Dollar angegeben – etwas gesunken. „Eine Feinunze (also 31,1 Gramm) Gold kostet momentan 1806 Dollar. Letztes Jahr lag der Kurs für eine Feinunze noch bei 1850 Dollar“, erklärt uns der Vorstand der Gold to GO AG Peter Steiner.

Betrachtet man allerdings den Euro, so ist der Goldwert allerdings gestiegen. Während des letzten Jahres ist der Kurs für das gelbe Edelmetall um etwa fast fünf Prozent auf fast 1.600 Euro pro Unze angewachsen. Sachverständige sind skeptisch, ob sich der Kursanstieg in diesem Jahr fortführen lässt. Die Verschärfung der Geldpolitik und die Zinswende in den USA lassen Gold wahrscheinlich weniger wertvoll wirken. Denn auf Goldanleihen gibt es keine Zinsen.

Ausschlaggebend wird sein, ob die Inflation so ausgeprägt bleibt wie in der jüngsten Vergangenheit. Sollte die Inflationsrate in Deutschland bei vier bis fünf Prozent bleiben, wird die Angst vieler Deutscher vor einer fortschreitenden Entwertung des Geldes wohl bestehen bleiben. Aus steuerlicher Perspektive ist der Erwerb von Goldbarren weiterhin reizvoll. Denn wer das physische Edelmetall ein Jahr lang verwahrt und erst dann weiterverkauft, kann den Gewinn steuerfrei verbuchen.

(FA)

Inflationsschutz – mithilfe von Gold?

Schon im Jahr 2020 war abzusehen, dass ein starker Inflationsschutz bald von großem Nutzen sein wird. Inflation ist ein geschickter Weg, um Schulden zu reduzieren, Geld und Vermögen zu entwerten und somit die zusätzlichen Ausgaben auf alle Bürger abzuwälzen.

Ein Inflationsschutz muss her

Sofern die Inflation nicht zu schnell zunimmt, wird diese geduldet. Wenn sie jedoch außer Kontrolle ist, kommt es zu einem rapiden Verlust an Kaufkraft und somit zu einem Abbau der Kreditmittel. Was dann passiert, lässt sich sehr gut an den Fällen der Türkei oder Argentinien zeigen. Dort ist der Goldpreis in der entsprechenden Währung deutlich gewachsen. In solchen Fällen steigt der Goldwert nicht wirklich, doch die entsprechende Währung verliert an Kaufkraft.

Gold gewinnt stark an Aufmerksamkeit

Zahlreiche Vermögensgegenstände wie Aktien und Gold sind seit dem Ausbruch der Pandemie bereits deutlich im Wert gewachsen und zu einem attraktiven Inflationsschutz geworden. Die Inflation ist somit bereits eingerechnet. Sobald die Zinssätze ansteigen, könnten auch diese Anlageformen wieder an Wert verlieren. Jedoch selbst wenn die Inflation nur 2 % ausmacht, wie es in der Regel der Fall ist, so verlieren Bankanlagen kontinuierlich an Wert. „Gold ist und bleibt daher auf lange Sicht das wertvollere Geld, auch wenn man damit leider nicht im Supermarkt einkaufen kann“, berichtet der Vorstand der Gold To Go AG Peter Steiner.

Falls Sie also im Moment keine guten und günstig bewerteten Aktien finden, können Sie einen Teil Ihres Geldes in Gold investieren. Langfristig ist die Rentabilität damit sogar höher als bei einer Euro-Anlage.

Gold-ETCs – Aktienkauf anstatt direktem Goldkauf

Gold ist ein Edelmetall, weswegen Sie nicht über Aktien direkt am Goldmarkt teilnehmen können, jedoch an der Preissteigerung schon. Eine indirekte Variante sind sogenannte Inhaberschuldverschreibungen, welche physisch mit Gold unterlegt sind. Beispielsweise Xetra Gold (WKN: A0S9GB) und iShares Physical Gold (WKN: A1KWPQ). Diese bieten Schutz vor Inflation. Die sogenannten ETCs (Exchange Traded Commodities) zeichnen den Goldpreis nach, liefern jedoch auf Anfrage auch das Gold. „Die Mehrheit der Menschen möchte sich allerdings nicht der Gefahr eines Goldraubes aussetzen und behält die Goldanlagen daher in ihren Depots“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der FiNUM.Finanzhaus AG Ralph Konrad.

Gold-Zertifikate oder direkter Goldkauf als Alternativen

Zwei weitere Methoden zum Inflationsschutz sind Gold-Zertifikate und das direkte Kaufen von Gold. Wer nur an der Kurssteigerung teilhaben will, kann Gold-Zertifikate anstatt von Aktien erwerben. Jedoch ist der Investor hier dem sogenannten Emittentenrisiko ausgesetzt. Ebenso sind diese Anlagen nicht mit Gold abgesichert, wie es bei den Inhaberverschuldschreibungen der Fall war. Der Investor kann das Ausfallrisiko durch einen geringfügigen Hebelfaktor (Faktor-Zertifikate) von zwei bis drei und einen kleineren Kapitaleinsatz verringern.

Zu guter Letzt steht der direkte Kauf von Gold. Allerdings ist dieser mit größeren Kosten für die Einlagerung und den Weiterverkauf behaftet. Deshalb ist die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs oft verhältnismäßig hoch. Der physische Goldkauf ist daher lediglich auf lange Sicht attraktiv.

(FA)

Goldpreis unter Manipulationsverdacht

Goldpreis unter Manipulationsverdacht –  seit Jahresbeginn ist der Preis des Edelmetalls um rund 6 Prozent gefallen – trotz niedriger Zinsen, Inflation und explodierender Staatsverschuldung.

Eigentlich sollten gerade glänzende Zeiten für Edelmetalle anstehen. Das Wirtschaftswachstum fällt in diesem Jahr geringer aus als erwartet: Das ifo Institut senkte am Dienstag seine Jahresprognose um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Grund sind die anhaltenden Angebotsengpässe. Auch die Inflation zieht an – die Verbraucherpreise stiegen zuletzt um 3,9 Prozent, die Erzeugerpreise sogar um 12 Prozent. Dennoch hat Gold bisher nicht davon profitiert. Der Preis liegt mehr als 100 US-Dollar niedriger als zu Beginn des Jahres.
Edelmetallanalyst Dimitri Speck geht davon aus, dass der Preis auch aufgrund von Manipulationen gefallen ist.

„Der Preis wird manipuliert, um die Sparer angesichts steigender Inflationsraten zu beruhigen“

Dieses Motiv habe der ehemalige Fed-Vorsitzende Alan Greenspan bereits am 18. Mai 1993 auf einer Fed-Sitzung genannt. „Damals überlegte er, Gold zu verkaufen, damit das ‚Thermometer‘ – also der Goldpreis – nicht ‚die zugrundeliegende Psychologie‘ beeinflusst – und letztlich das Verhalten der Marktteilnehmer verändert“, erklärt Speck. Das bedeutet also, dass bei einem zu starken Anstieg des Goldpreises Inflationsängste aufkommen und die Menschen ihr Vertrauen in Dollar, Euro und Co. verlieren könnten. Genau das wollen die Zentralbanken verhindern.

Laut Markbeobachter steht der Goldpreis unter Manipulationsverdacht

Erst vor wenigen Wochen kam es an den asiatischen Börsen zu einem auffälligen Preisverfall. Am 9. August fiel der Goldpreis vorübergehend um rund 100 US-Dollar, wie die Großbank BNP Paribas berichtet. Grund dafür war eine Verkaufsorder mit einem Volumen von rund 4 Milliarden US-Dollar. Dies sei an sich schon ein ungewöhnlich hoher Betrag für den Goldmarkt, aber der Zeitpunkt an einem Montagmorgen verstärke den preisdämpfenden Effekt, schreibt die Pariser Bank. An einem Montagmorgen sind die Orderbücher ohnehin ausgedünnt. Darüber hinaus war der Tag in Singapur und Japan ein Feiertag. Menschliches Versagen, etwa wenn sich ein Händler bei einem Auftrag vertippt, sei „praktisch ausgeschlossen“, erklärt BNP Paribas. Ein solcher „Fettnäpfchen-Handel“ macht normalerweise schnell die Runde im Markt.

Dimitri Speck vermutet eine Manipulation des Goldpreises durch Banken

Angesichts einer ungünstigen Verkaufszeit am Montagmorgen, wenn nicht viel Gold gehandelt wird. „Kein erfahrener Marktteilnehmer, der an einer guten Ausführung interessiert ist, wird zu solchen Zeiten einen großen Verkaufsauftrag erteilen, weil er mit einer schlechten Ausführung rechnen muss“, sagt Speck. Anders verhält es sich bei jemandem, der den Preis manipulieren will. Auf einem Markt mit geringen Umsätzen ist es am einfachsten, den Goldpreis zu drücken.
Selbst inmitten der Zypernkrise am 15. August 2013 sei der Goldpreis in einem dünnen Markt abrupt eingebrochen, sagt er. „Den Bankkunden sollte die Botschaft vermittelt werden, dass sie auch bei Gold Verluste riskieren und ihr Geld auch bei den Banken lassen können“, sagt Speck. Ein Bank-Run in anderen Ländern solle verhindert werden, sagt er. Damals enteignete die zypriotische Regierung alle Sparer um einen höheren einstelligen Prozentsatz ihrer Kontoguthaben. Medienberichten zufolge mussten einige Bankkunden einen noch höheren Prozentsatz zahlen.

Laut Dimitri Speck lassen sich die Preisinterventionen auch statistisch nachweisen und verdichten die Annahme, dass der Goldpreis unter Manipulationsverdacht steht. Vom 5. August 1993 bis in die 2010er Jahre sei der Goldpreis im Durchschnitt immer zu einer bestimmten Tageszeit gefallen, erklärt der Finanzanalyst. Obwohl diese statistische Anomalie in den Daten der letzten Jahre nicht mehr auftaucht, geht Speck davon aus, dass die Interventionen weitergehen. Dennoch könne der Goldpreis nicht unbegrenzt gedrückt werden, sagt er. „Die Zentralbanken bringen kein physisches Gold mehr auf den Markt“, erklärt Speck. Er geht auch davon aus, dass die Banken die Zinssätze weiterhin niedrig halten werden, damit Staaten und andere Schuldner ihre Raten bedienen können. Zinsen, die unter der Inflationsrate liegen, werden Sparer in Gold treiben, sagt Speck voraus.
Ebenfalls am 9. August verstärkten Stop-Loss-Aufträge laut der Website von BNP Paribas zunächst den Preissturz von Gold. Auf diese Weise sichern sich die Anleger gegen Preisrückgänge ab: Fällt der Preis unter eine vorher festgelegte Schwelle, wird der Vermögenswert verkauft. Dies führte zu Kaskadeneffekten, da weitere Verkaufsaufträge auf den Markt kamen. Dennoch erholte sich der Kurs schnell wieder, weil andere Anleger zum gefallenen Preis kauften.
Speck sieht in den manipulierten Preisen eine Chance. Zwar sei die Aussicht, dass der Goldpreis über die Terminmärkte manipuliert werden kann, für die Anleger beunruhigend, sagte er. Aber fallende Preise machen den Einstieg billiger. „Anleger können das Wissen um diese Manipulationen nutzen und ihre Goldposition aufstocken.“

(FW)

Gold zu teuer? Nein!

Die Nachfrage nach Gold steigt, meldete am 29. August 2021 Gold-News.org. Die Unze Gold kostet nun Mitte September 2021 rund 1.492 Euro. Das sind 136 Euro mehr als noch vor 3 Jahren. Warum steigt die Nachfrage? Und warum ist das  Gold selbst beim heutigen Preis nicht zu teuer?

Der liechtensteinische Vermögensverwalter Ronald Peter Stöferle, Partner bei Incrementum AG in Schaan, und Ko-Autor der Studie „Der monetäre Klimawandel / In Gold We Trust Report 2021“ © Youtube Incrementum AG vom 24. Mai 2021
Der Wiener Vermögensverwalter Ronald Peter Stöferle, Partner bei der liechtensteinischen Incrementum AG in Schaan, und Ko-Autor der Studie „Der monetäre Klimawandel / In Gold We Trust Report 2021“ © Youtube Incrementum AG vom 27. Mai 2021

Diese beiden Fragen beantworten die liechtensteinischen Vermögensverwalter Mark Valek und Ronald-Peter Stöferle (Partner der Incrementum AG aus Schaan) in ihrem In-Gold-we-trust-report-2021, der am 27. Mai 2021 veröffentlicht wurde. Dieser jährlich erscheinende Report gilt als Goldstandard aller Goldstudien, so das Wall Street Journal.

Die liechtensteinische Vermögensverwalterin Incrementum AG aus Schaan veröffentlicht jedes Jahr eine Studie zu Gold. Die Studie 2021 erklärt, warum die Nachfrage nach Gold steigt und der Preis nicht zu teuer, sondern eher noch billig ist © Incrementum AG
Die liechtensteinische Vermögensverwalterin Incrementum AG aus Schaan veröffentlicht jedes Jahr eine Studie zu Gold. Die Studie 2021 erklärt, warum die Nachfrage nach Gold steigt und der Preis nicht zu teuer, sondern eher noch billig ist © Incrementum AG

Zunächst zur steigenden Nachfrage nach Gold

Mark Valeks diesjährige Erkenntnis lautet wenig erfreulich für den Lebensalltag: „Negative Realzinsen sind die neue Normalität“. Das Titelbild des Reports zeigt die New Yorker Freiheitsstatue, der das Wasser bis zur Brust steht. Valek spricht von einem „monetären Klimawandel“. Schon im Vorjahr sagten die Autoren voraus: „Es ist sehr gut möglich, dass die experimentelle Geldpolitik eine Renaissance von Hard Assets auslösen wird.“ Ihre Studie belegt, dass es so gekommen ist und so weiter geht.

Eine dieser Hard Assets ist Gold

Um jedermann Zugang zu physischem Gold zu ermöglichen, hat sich die Schweizer GOLD TO GO AG auf den Vertrieb von Goldautomaten spezialisiert.

Rudolf Engelsberger (59), CEO der Schweizer GOLD TO GO AG aus Küssnacht, an einem Goldautomaten, den es bereits im Süden Deutschlands (München, Nürnberg, Starnberg, Pfaffenhofen, Bretten) gibt und an weiteren Standorten geben soll © www.facebook.com/GTGAG.CH
Rudolf Engelsberger (59), CEO der Schweizer GOLD TO GO AG aus Küssnacht, an einem Goldautomaten, den es bereits im Süden Deutschlands (München, Nürnberg, Starnberg, Pfaffenhofen, Bretten) gibt und an weiteren Standorten geben soll © www.facebook.com/GTGAG.CH

Rudolf Engelsberger (59), CEO der GOLD TO GO AG, sagte im Interview mit Business-Leaders.net: „Jeder soll unkompliziert Zugang zu physischem Gold bekommen.“

Mit seinen unkompliziert und für alle zugänglichen Automaten richtet sich GOLD TO GO an eine neue Generation Goldkäufer, zu deren Lebensrealität weder Terminvereinbarungen bei der Bank noch das Ausfüllen analoger Formulare gehört. Mit GOLD TO GO dauert der Goldkauf nur 20 Sekunden – einfach, unbürokratisch und zeitgemäß, so Engelsberger auf Youtube.

Wie groß der Bedarf an Gold zum Sofortmitnehmen ist, erlebte das Schweizer Goldhandelshaus gleich bei der Einweihung ihres ersten Goldautomaten in der Pizzeria H’ugo’s am Münchner Promenadeplatz 1 am 30. Juni 2021. Am Ende verwandelten sogar die Kellner ihr Trinkgeld am Automaten in Gold.

Inzwischen wird die Liste er Goldautomaten-Standorte immer länger. Sie reicht bereits von Auto Zitzmann in Nürnberg über das Olympiaeinkaufszentrum in München bis zur Raiffeisenbank Pfaffenofen an der Glonn. Und wächst rasant.

Durch Direkteinkauf ist das GOLD TO GO nicht zu teuer

Das Goldhandelshaus kauft das Automatengold bei LBMA-zertifizierten Scheideanstalten direkt ein und kann es deshalb erschwinglich für jedermann auch in kleiner Stückelung gleich zum schnellen Mitnehmen anbieten (to go).

Schneller kommt man nicht zu physischem Gold.

Viele Privatanleger sind allerdings unsicher und fragen sich:

Ist Gold allgemein doch zu teuer?

Die Antwort gibt Ronald-Peter Stöferle aus Wien, Managing Partner & Fondsmanager der liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG und Vortragender an der Wiener Börse Akademie, in seinem In Gold We Trust-Report 2021, wie folgt: „Unserer Meinung nach nein. Gold ist sogar sehr, sehr billig. Sehr preiswert im Moment.

Stöferle zeigte bei der Präsentation des Reports am 27. Mai 2021 eine Goldperformance über 50 Jahre von Januar 1971 bis April 2021: „Sie sehen auf diesem Chart, dass wir das inflationsbereinigte Allzeithoch von 2.215 US-Dollar (1.814 Euro) noch nicht erreicht haben. Wir präsentieren im diesjährigen Report ein neues Modell, ein Optionsmodell, das uns suggeriert, dass wir im Laufe dieses Jahres noch neue Einzelhochs sehen könnten… Wir kommen zu dem Conclusio, dass Gold auf diesem Niveau wirklich preiswert ist und das Chance-Risiko-Profil bei Gold im Moment exzellent ist.“

Bereits im Jahr 2019 riet trotz des damaligen Goldpreis-Höhenfluges von rund 1.356 Euro für eine Unze der US-Investment-Veteran Mark Mobius (Gründer der Investmentgesellschaft Mobius Capital Partners LLP) im Bloomberg-Interview am 21. August 2019: „Buy Gold At Any Level“, also: Kaufen Sie Gold bei jedem Goldpreis!

Aber sind knapp 1.500 Euro für eine Unze Gold nicht doch abschreckend?
Professor Dr. Uwe Starke (57) , Geschäftsführer der GTG Service GmbH in München, und Rudolfs Engelsberg (59), CEO der Schweizer Muttergesellschaft GOLD TO GO AG aus Küssnacht am Rigi © Rudolf Engelsberger
Professor Dr. Uwe Starke (57) , Geschäftsführer der GTG Service GmbH in München, und Rudolf Engelsberger (59), CEO der Schweizer Muttergesellschaft GOLD TO GO AG aus Küssnacht am Rigi © Rudolf Engelsberger

Professor Dr. Uwe Starke (57), Gründer und Inhaber des Münchener Goldhandelshauses PARTUMGOLD Deutschland GmbH (ein von der Schweizer Wirtschaftsauskunft SCOREDEX GmbH aus Zürich geprüfter Anbieter) und Geschäftsführer der Münchener GTG Service GmbH (ein Tochterunternehmen der GOLD TO GO AG), antwortete dem Portal Gold-Reporter.com auf die Frage, ob der Preis nicht abschreckend sei:

Nein, ich gebe Fondsinvestor Mobius Recht, wenn er sagt: ‚Die langfristigen Perspektiven von Gold sind rauf, rauf, rauf.‘ Und der Grund, warum er das sagt, ist: Das Geldangebot geht rauf, rauf und rauf. Der Goldpreis muss weiter steigen, weil die Geldmenge immer stärker wächst. Es gibt sonst kein reales Gegengewicht mehr dazu.“ (FM)

Warum der Goldpreis kaum vorhersehbar ist

Wie entwickelt sich der Goldpreis? Steigt er weiter, oder fällt er? Nicht immer sollte man auf die Meinung fachkundiger Experten vertrauen.

Goldpreis - Prognose kaum möglich?
Wie entwickelt sich der Goldpreis?

Goldpreis – Ein Auf und Ab

Es grenzt meist an Kaffeesatzleserei was an Tipps geäußert wird. Es ging in den letzten gut zehn Jahren immer wieder hoch und runter, teils sehr sprunghaft. In den Jahren 2011 und 2020 erreichte der Goldpreis dabei immer ein neues Hoch. Die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze wurde dabei erreicht. In den Jahren dazwischen kam es aber auch zu größeren Einbrüchen wie beispielsweise im Jahr 2015 als der Goldpreis auf knapp 1.000 US-Dollar je Feinunze fiel. In dieser Zeit sagten „Experten“ fast immer genau das Gegenteil voraus, so die „Süddeutsche Zeitung“(SZ).

Renomierte Experten lagen ebenfalls oft falsch

Dies scheint kein Einzelfall zu sein. Auf dem Höhepunkt der Eurokrise lagen Edelmetallexperten mit Ihren Prognosen regelmäßig falsch. Ein Beispiel ist die Deutsche Bank: Im Herbst 2011 sagte man hier einen Goldpreis innerhalb der nächsten 1,5 Jahre von 2.900 US-Dollar voraus. Man stützte sich bei der Aussage auf die hohe Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten. Tatsächlich lag der Goldpreis 1,5 Jahre später, also im März 2013, bei knapp 1.600 Dollar. Aber auch andere Experten renommierter Häuser lagen mit Ihren Prognosen weit daneben. So war es die Bank of America die für 2014 einen Goldpreis von 2.400 Dollar voraus sagte. Mason Placements, ein Vermögensverwalter aus Canada sagte sogar einen Preis von 10.000 Dollar(!) voraus.

Es ist kaum möglich die Nachfrage voraus zu sagen

Um zu verstehen, warum der Goldpreis schwer zu prognostizieren ist, muss sich wie so oft die Nachfrage anschauen. Anders als Platin kommt das Edelmetall in der Industrie kaum bzw wenig zum Einsatz. Der industrielle Bedarf beläuft sich gerade mal auf 10% des weltweiten Bedarfs. Es sind viel mehr private Anleger, Investoren, Schmuckhersteller und Zentralbanken die die nachfrage steuern. „Das Verhalten der unterschiedlichen Gruppen zu erahnen, ist sehr kompliziert, vielleicht sogar unmöglich,“ so der ehemalige Chef der US-Notenbank, Ben Bernanke. Vielleicht sind es genau diese Erfahrungen der letzten Jahre, oder Jahrzehnte, die diesen Experten nun raten, bei Ihren Prognosen immer den Faktor X zu berücksichtigen. Jede Prognose lehnt sich an Fakten und diese gab es in den letzten Jahren sehr viele. Nun muss man diese zu bewerten wissen um den ultimativen Weitblick zu haben und am Ende mit seiner Prognose richtig gelegen zu haben.